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Tuesday, April 24, 2012

Guillotine.

Gerade in den Medien. Zwei junge Künstler haben folgende Guillotine gebaut:


Bunt. Fröhlich. Verspielt.

Aber die Guillotine gilt nicht nur als Kunstobjekt, nein, es soll ein Schaf getötet werden.
Und zwar per Onlineabstimmung des Volkes. 
Mit "Treten sie näher, nehmen Sie teil!" wird aufgerufen.

Resultat?
Große Empörung, alle regen sich auf, Adressen und Telefonnummern der Künstler werden veröffentlicht und es wird "Die Freiheit der Kunst darf nicht über Leben und Tod eines Lebewesens stehen!" festgestellt.

Reaktion?
Ich war geschockt und hab sofort die Onlineseite gesucht und natürlich für "Nein" abgestimmt, weil so etwas dermaßen Krankes nicht vollendet sehen will.

Reflektion?
Hammergutes Kunstprojekt. 
Ja, Kunst.
Kunst darf alles und das zeigen die Künstler an diesem Beispiel sehr krass.
Aber sie schockieren nicht nur mit einer sehr provokanten Wahl zwischen Leben und Tod, sondern haben noch eine gesellschaftskritische Message dabei. 
Es gibt viele Interpretationen - meine beläuft sich einfach darauf, dass alle Menschen tagtäglich Fleisch essen von Kühen, die gemästet und ausgeblutet lassen werden, Eier aus Käfighaltung essen oder sich Chicken MgNuggets reinballern von Hühnern, die am Elektroschocker starben und sich dann darüber aufregen, protestieren, Anzeige erstatten wollen, Morddrohungen senden und sogar (gemäß dem neuen Fall Ariane Friedrich, ...) Adressen veröffentlichen und fast schon zum Rufmord aufrufen, um ein Schaf vor einem sehr kurzem, schmerzlosen Tod zu bewahren.
Doch nicht nur das - auch repräsentiert die kunterbunte Guillotine den Entertainmentfaktor. Doch es ist kein "Ich hör mir einen Witz an"-Humor, sondern, wie es auch schon seit Jahrhunderten praktiziert und wahrscheinlich schon fast in die Gene gebrannt ist, ein "Ich schau mir Menschen beim Leiden an"-Humor. Und was könnte dies besser darstellen als die Guillotine aus dem Mittelalter?
Die Menschen standen drumherum und haben den Tod von bösen Menschen gefordert, gerieten in eine Art Gruppenzwang, Euphorie und schlussendlich erlabte sich jeder an dem Tod des Menschen. 
Und heutzutage wird das ganze eher dadurch praktiziert, dass wir Snufffilme drehen, uns Mobbingvideos anschauen, die bloßgestellten und manipulierten Mitten-im-Leben/Schwiegertochter-gesucht-Menschen auslachen, imitieren, beleidigen und und und...
Ein Video, was dies perfekt darstellt:



Und nach diesem Video sollte alles klar sein und jeder - auch ich - wird sich ein bisschen (oder ein bisschen mehr...) in dem Video wiedererkennen werden und sich hoffentlich ein wenig Gedanken darüber machen.

Tuesday, February 7, 2012

Griechenland.

Eine super bescheuerte Diskussion heute auf Facebook hat mich dazu gebracht, mal meinen Standpunkt dazu zu schreiben, weil einige Deutsche ernsthaft 100% gegen die Deutschen sind.

Ich zitiere:

Menschen sind Menschen. Wenn es euch stört, dass ein Stück Stoff mit 3 Farben, von Menschen verbrannt werden, welche einen Staat symbolisiert, in dem ihr zufällig geboren wurdet dann habt ihr meiner Meinung nach den Sinn der Menschlichkeit verfehlt. Natürlich gilt das selbe für "diese" Leute, die halt diese Fahnen verbannt haben. m2 cents. Guten Tag.


Normalerweise muss man sowas nicht mal ernst nehmen oder niederargumentieren, weil's schlichtweg einfach nur voellig bescheuert ist. Aber so eine abnormale Dummheit konnte ich einfach nicht so auf ihrer Timeline vergehen lassen. Vor allem, wenn ich später als Patriot bezeichnet werde, weil ich bei der WM für Deutschland applaudiere. Aha.
Whatever.
Ich selber bin nicht auf dem neuesten Stand und hab das größte Wissen über Griechenland's aktuelle Lage und Co. (bisschen Stern, bisschen Nachrichten, bisschen lokale Zeitung), jedoch reicht es mir, dass meine Steuern für dieses Land herhalten müssen.
Wir sind in der EU. Wir sind eins. Wir müssen zusammenhalten. Wir müssen uns unterstützen, auch in schlechten Zeiten. Beinahe wie in einer Ehe. Und deshalb darf man seine Partner auch nicht im Stich lassen. Wie gesagt, so getan. Griechenland geht pleite, EU-Rettungsschirm von mehreren Milliarden Euro. Klingt erstmal kacke, aber wir müssen das Geld für die von der Bild titulierten "Pleitegeier" aufgeben. Keine Frage, kein Problem. Wir sind ein reiches Land, wir können viel abgeben. Gut, es waren jetzt mehrere Milliarden Euro, insgesamt für Deutschland auch kein riesengroßes Loch, aber es waren immerhin mehrere Milliarden Euro. Mehrere Milliarden Euro, die man auch in unsere Infrastruktur (die v.a. ÖVP-mäßig auf dem Land sehr schlecht und stadtmäßig allgemein scheiße ist), unsere Bildungsinstitute, unsere Kindergärten, unsere Kindertagesstätte, Studenten, Lehrmittel, Schülerfördermittel, Bibliotheken, Parks, Restaurierungen, Selbstständige und so weiter et cetera pp hätte investieren können. Aber selbstverständlich haben wir gezahlt, schließlich sind wir eins und nicht einzelne Staaten, wenn ein Land pleite geht.

Alles super, bis auf dass Griechenland noch viel mehr Geld braucht. Schon scheiße. Lässt sich aber nicht vermeiden. Was sich aber vermeiden lässt, sind die superniedrigen Steuern in Griechenland und sämtliche andere Geldquellen, die dort nicht gestopft werden. Mir kommt grad das Beispiel nicht mehr in den Kopf, allerdings könnte die Regierung an sämtlichen Ecken irsinning viel sparen, da, wo sie auch die Verschuldung sich eingefangen haben. Ergibt Sinn.

Ergibt aber leider keinen Sinn für die Griechen. 

Schade. Kaum gibt man die größte Menge an Geld an ein Land, was zu blöd zum Wirtschaften ist (ja, zu blöd.), darf man sich insbesondere in unseren Sphären Sachen anhören wie "Nazis". Öh, ja. Holocaust, Judenvergasung, Diktatur und hässliche, kreischende Kackmännchen mit komischem Bart haben auch so viel mit mehreren Milliarden geschenkten Euro zu tun. Noch schöner, dass unsere Flagge angezündet wird. Ein symbolisches "Fickt  euch, wir wollen euch in Flammen sehen!" - für was? Ja, das wüsste ich auch gerne. 
Dafür, dass die Griechen nicht einsehen wollen, zu sparen und uns das Geld niemals zurückzahlen wollen?
Seems legit. 

Also; Sparmaßnahmen für Griechenland oder raus. Ich arbeite nicht für Spacken, die mich dafür beleidigen, dass sie auf meinen Kosten hocken. Ich unterstelle niemanden aus Griechenland, nicht zu arbeiten oder gearbeitet zu haben, aber der ganze Staat an sich sollte mal das Gehirn und die Sozialader einschalten oder sich selber ausschalten. Danke.

(...bezieht sich größtenteils auf die Aussagen einer Griechin in einer Ausgabe des Sterns, irgendwann letztes Jahr Herbst und die Bilder der Flaggenverbrennungen und der Merkelmanipulationen bei den Demonstrationen)