Bunt. Fröhlich. Verspielt.
Aber die Guillotine gilt nicht nur als Kunstobjekt, nein, es soll ein Schaf getötet werden.
Und zwar per Onlineabstimmung des Volkes.
Mit "Treten sie näher, nehmen Sie teil!" wird aufgerufen.
Resultat?
Große Empörung, alle regen sich auf, Adressen und Telefonnummern der Künstler werden veröffentlicht und es wird "Die Freiheit der Kunst darf nicht über Leben und Tod eines Lebewesens stehen!" festgestellt.
Reaktion?
Ich war geschockt und hab sofort die Onlineseite gesucht und natürlich für "Nein" abgestimmt, weil so etwas dermaßen Krankes nicht vollendet sehen will.
Reflektion?
Hammergutes Kunstprojekt.
Ja, Kunst.
Kunst darf alles und das zeigen die Künstler an diesem Beispiel sehr krass.
Aber sie schockieren nicht nur mit einer sehr provokanten Wahl zwischen Leben und Tod, sondern haben noch eine gesellschaftskritische Message dabei.
Es gibt viele Interpretationen - meine beläuft sich einfach darauf, dass alle Menschen tagtäglich Fleisch essen von Kühen, die gemästet und ausgeblutet lassen werden, Eier aus Käfighaltung essen oder sich Chicken MgNuggets reinballern von Hühnern, die am Elektroschocker starben und sich dann darüber aufregen, protestieren, Anzeige erstatten wollen, Morddrohungen senden und sogar (gemäß dem neuen Fall Ariane Friedrich, ...) Adressen veröffentlichen und fast schon zum Rufmord aufrufen, um ein Schaf vor einem sehr kurzem, schmerzlosen Tod zu bewahren.
Doch nicht nur das - auch repräsentiert die kunterbunte Guillotine den Entertainmentfaktor. Doch es ist kein "Ich hör mir einen Witz an"-Humor, sondern, wie es auch schon seit Jahrhunderten praktiziert und wahrscheinlich schon fast in die Gene gebrannt ist, ein "Ich schau mir Menschen beim Leiden an"-Humor. Und was könnte dies besser darstellen als die Guillotine aus dem Mittelalter?
Die Menschen standen drumherum und haben den Tod von bösen Menschen gefordert, gerieten in eine Art Gruppenzwang, Euphorie und schlussendlich erlabte sich jeder an dem Tod des Menschen.
Und heutzutage wird das ganze eher dadurch praktiziert, dass wir Snufffilme drehen, uns Mobbingvideos anschauen, die bloßgestellten und manipulierten Mitten-im-Leben/Schwiegertochter-gesucht-Menschen auslachen, imitieren, beleidigen und und und...
Ein Video, was dies perfekt darstellt:
Und nach diesem Video sollte alles klar sein und jeder - auch ich - wird sich ein bisschen (oder ein bisschen mehr...) in dem Video wiedererkennen werden und sich hoffentlich ein wenig Gedanken darüber machen.
Schöner, wilder Blog! Ich folge!!!
ReplyDeletehttp://sudelheft.blogspot.de
Dankeschön :)
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