Kinder verhungern in Afrika. Kinder leiden an Malaria. Kinder erkranken von dreckigem Trinkwasser. Kinder werden zu Soldaten ausgebildet. Kinder begehen Selbstmord. Kinder landen in Gefängnissen. Kinder müssen Minen aufspüren. Kinder suchen nach Quecksilber. Kinder nähen Kleidung für einen Hungerslohn. Kinder sterben.
Trifft uns alle ganz hart. Vor allem nach diversen Filmchen und Bildern in den Medien. Wir sind erschüttert, reißen die Augen auf, schlagen uns die Hände vor das Gesicht.
"So kann das nicht weitergehen!" "Wir müssen was unternehmen!" "Ich spende!" "Welch Leid in dieser Welt existiert!" "Man müsste die Verantwortlichen kräftig durchschütteln!"
und schon lassen wir den Wasserhahn beim Zähneputzen an, füllen uns eine Badewanne mit heißem Wasser ein, mobben "Opfer" bei Facebook, kaufen uns jedes Jahr ein neues Handy, gehen bei H&M shoppen, lassen Licht beim Fernsehen brennen, futtern Bananen aus Spanien im Winter, werfen Stoffe in den Plastikmüll und schminken uns mit Lancôme.
Natürlich während wir bei Facebook ein Bild von einem krebskranken Mädchen hochladen oder Bilder von einem abgemagertem Kind liken, um Mitgefühl zu zeigen oder fünf Euro an den WWF spenden und unsere alten Unterhosen in den Altkleidercontainer werfen.
Ganz ehrlich - die Leute können auf euer Mitgefühl scheißen. Klar, es bedrückt euch, dass so viel Leid auf dieser Welt herrscht, aber interessiert euch das? Habt ihr so viel Interesse dafür, dass ihr sofort selber anpackt, anstatt euren Freunden zu erzählen, wie traurig alles ja ist? Habt ihr so viel Interesse dafür, dass ihr fortan einige Lebensangewohnheiten umstellt?
Anscheinend ja nicht.
Man ist kein Weltverbesserer, wenn man Fairtrade kauft, Müll trennt, ein Patenkind in Äthiopien hat und sich nur mit tierversuchsfreier Kosmetik schminkt. Man ist auch kein schlechter Mensch, wenn man seinen Kassenbon ins Gebüsch wirft, nicht spendet, eine halbe Stunde duscht und mit dem Auto zur Arbeit fährt.
1. Nicht jeder kann sich Bio & Fairtrade leisten
2. Haben wir das Privileg im "Luxus" geboren zu sein und müssen deswegen keine Umstände begehen
3. Bringt der Verzicht von Luxusgütern leider nur etwas in der Masse
4. Alles ist einfach nur eine Frage der Moral.
Aber wenn ihr so wenig Moral besitzt, dass ihr nicht mal stellenweise euer Leben ein wenig ändern könnt, dann hört verdammt noch mal auf, rumzuheulen, wie schlimm es dort in Afrika ist und wie Leid euch alle Kinder tun. Ihr kennt die Kinder nicht mal persönlich, genauso wie eure Stars, die starben. Es ist schade und für Angehörige und ein Armutszeugnis für die Menschheit, aber es tut euch nicht Leid, weil ihr keine emotionale Bindung zu den "Leidenden" habt. Im Endeffekt interessiert es euch nicht, es ist euch scheißegal.
Regt euch nicht über Leid in der Welt auf, wenn ihr selber nichts über das Bilderkommentieren hinaus fertigbringt.
ich akzeptiere alle meinungen aller, wenn sie mich nicht missionieren wollen.
ReplyDeleteund ich bin ganz deiner meinung, habe aber auch nichts gegen andere weltsichten.
aber allergisch reagiere ich auf weltverbesserer (zumeist vegan/vegetarisch) die mir ins gesicht spucken dass ich ein mörder bin und auf ewig in der hölle schmoren soll !!!
nicht dass ich was gegen andere habe, aber das geht mir auch echt auf den sack.
und ich bin ne frau.
Eben. Es ist zwar toll, dass einige Leute dann auch wirklich vegetarisch/vegan sind, aber im Endeffekt kommt es bei anderen Punkten wieder auf's Gleiche hinaus und ist nicht wirklich authentisch. Vor allem, wenn man rumflamt, dass alle anderen Menschen schrecklich sind. Verbessert die Welt auch nicht.
ReplyDeleteAber noch schlimmer sind die Scheinheiligen, die für den Weltfrieden kämpfen, aber sich in keinem einzigen Punkt ändern können. (: