Friday, May 11, 2012

Breivik.

Momentan ja wieder hoch im Kurs: Andreas Behring-Breivik.
Selten gibt es so viel Einigung auf der Welt: der Typ ist gestört und muss für immer weg.
Allerdings scheiden sich die Geister bei der Definition beider Begriffe.
Psychisch krank oder einfach nur ziemlich bescheuert?
Todesstrafe, Psychiatrie oder Gefängnis?

Jeder mag es sehen, wie er will, eine richtige Entscheidung wird es nicht geben, aber meine Meinung dazu ist folgende:

Ein ganz normaler Mensch würde niemals so eine Tat begehen. Gut, normal lässt sich auf viele Arten interpretieren, aber wir gehen hier von einem Menschen aus, der seine Höhen und Tiefen hat, dem vielleicht mal die Hand ausrutscht, der aber kein "schlechter Mensch" ist und durchaus auch gute Taten begehen kann.

Meiner Meinung nach hat Breivik eine psychische Störung. Anderweitig wäre er nicht fähig, so eine Tat als dermaßen normal anzusehen. Das Hauptmotiv ist in diesem Fall Rassismus, oder zumindest der Hass gegen eine bestimmte Rasse. Traurigerweise muss man sagen, dass Rassismus in unserer Gesellschaft normal ist. Nicht alltäglich, aber so gut wie jeder wird von sich behaupten können, dass er sich schon mal "Scheiß Amerikaner!" oder ähnliches gedacht hat - ob nur als Kurzschlussgedanke oder Meinung ist nun gleichgültig. Denn Breivik hat nicht nur eine Meinung oder versucht politisch dagegen zu kämpfen, er richtet gezielte und jahrelang geplante Gewalt gegen Multikulturalismus; gegen Menschen, die im Endeffekt harmlos sind.
Das zeugt nicht davon, dass er sich nicht rechtfertigen kann und nur mit Gewalt argumentieren kann, sondern davon, dass irgendwas nicht mit ihm stimmt. Ein Mensch kann "normal", um sowas zu begehen, aber an einer Stelle muss ein Haken (im "psychischen Sinne") hängen und dieser kann sehr gravierend sein, besonders bei diesem krassen Beispiel.

Allein das rechtfertigt, dass Breivik in die Psychiatrie muss.
Nun werden wieder viele rumheulen, wie gestört ich sein muss, um zu fordern, so einen Kerl in die Psychiatrie und nicht in den Knast zu stecken. Warum soll er ein vernünftiges Bett, ausgewogene Mahlzeiten,  eine Rund-um-Betreuung und allerlei haben, wenn man ihn auch eiskalt neben anderen Mördern, Vergewaltigern etc in einen Knast mit Pritsche und verkommener Toilette stecken kann?

Ganz einfacher, rationaler Grund: wie in meinem Post zur Todesstrafe erwähnt: Todesstrafe ist ausgeschlossen bzw erübrigt sich nach dem Lesen des Artikels von selber, Gefängnis wäre selbstverständlich super. Aber ihr plädiert alle dafür, dass er für immer weg muss und ich vertrete auch diesen Punkt. Er ist unberechenbar und wer schon so lange eine dermaßen kranke Tat plant, kann nicht gesund sein und wird es wahrscheinlich auch nie werden.
Stopfen wir ihn nun ins Gefängnis, damit er dort 25 Jahre verbringt? Oder behalten wir ihn für immer und ewig in der Psychiatrie und gelangen vielleicht sogar noch an bahnbrechende, neue Informationen bezüglich Serienkillern, geplanter Taten und psychischen Krankheiten?
Denn in der Psychiatrie muss, soweit ich gehört habe, einfach nur eine neue Auflage verfasst werden, dass er nicht zurechnungsfähig ist und tadaa - man könnte ihn noch bis zur Entwicklung des Hoverboards verwahren.

Ich gebe zu, ich gehöre auch nicht zu den Menschen, die alles hinterfragen, politisch interessiert sind und sich immer informieren, bevor sie labern, aber bei solchen Themen sollte man schon ein klein wenig Information haben, oder zumindest sich den Kopf einmal drüber zerbrechen, bevor man die Todesstrafe und ähnliches fordert und Leute beleidigt, die für die Psychiatrie plädieren.

Spätestens in 25 Jahre würdet ihr ganz schnell eure Argumente zurücknehmen ;)

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