Saturday, November 5, 2011

Öffentliche Verkehrsmittel.

Am letzten Wochenende durften wir es beide am eigenen Leib erfahren.
Die katastrophalen Verbindungen außerhalb von Städten.
Samstag - Wir wurden aus dem Zug geschmissen, weil wir Karten für 2 Zonen und nicht für 2 Ringe gekauft hatten. Obwohl ein Ring eine Zone ist, aber nun gut. Waren nur 10 Kilometer, die wir nachts zu Fuß gehen mussten. 
Freitag - 8 Minuten zu spät gekommen und es fuhr kein Zug mehr. Es war 0:30 Uhr.
Von Bussen war seit 6 Stunden nicht mehr zu reden.
Eine Taxifahrt kostete läppische 40 Euro für 20 Kilometer.
Gut, schlussendlich hat uns die Polizei nachhause gebracht, aber ist das der Sinn von 'Öffentlichen Verkehrsmitteln'?
Ich denke nicht.

Mal ganz zu schweigen davon, dass Busse es nicht schaffen, pünktlich zu kommen. Gut, hier auf dem Lande kommen die Busse so gut wie immer pünktlich, leider teilweise jedoch zu pünktlich und es wird nicht gewartet, bis die Abfahrtszeit überhaupt erreicht ist.
Zwar mache ich dank diesem Scheiß jeden Schultag Morgensport, aber ist das der Sinn von 'Öffentlichen Verkehrsmitteln'?

Aber ein Phänomen - welches wohl jeder schon mal erlebt haben dürfe, ob Landei oder Stadtmensch - überfüllte Busse.
In der Stadt hauptsächlich zu Berufszeiten, auf dem Land vor allem in Schulbussen.
Netterweise hat uns die KVG/HVO einen größeren Schulbus zugeteilt, einen 'Ziehharmonika-Bus', wie wir sie nennen, damit nicht weit über hundert Schüler in einem kleinen Bus gedrängt stehen, wenn überhaupt mal alle reinkommen.
Doch dieser wundervolle Bus hat fünfzehn Sitzplätze weniger und verschwendet mit merkwürdig platzierten Sitzen total viel Platz. Das Stehen ist eine Qual, weil man sich nirgends an Stangen festhalten kann und sich mit drei, vier Leuten einen kleinen Griff am Sitz teilen muss. Wenn wir überhaupt alle in den Bus reinkommen. Denn 95% der Busfahrer sind mit ihren Ü50 Jahren nicht fähig 'Durchgehen!' in die Sprechanlage zu rufen, bzw haben nicht genügend Deutschkenntnisse, aber genügend Zu-Schnell-Fahren-Hart-Abbremsen-Kenntnisse. Ist das der Sinn der 'Öffentlichen Verkehrsmittel'?

Ich will eigentlich gar nicht erst über die Rückfahrt sprechen. Denn auch hier fahren wir jedes Mal zehn Kilometer Umweg, um die Blagen der anderen Schule einzusammeln, die natürlich auch zu blöd sind, mal durchzugehen und sich nicht trauen, zu fragen, ob man sich auf den freien Platz hinsetzen darf. Doch die Busverhältnisse sind hier teilweise noch schlimmer, und das obwohl wir eigentlich die 'modernsten' Busse von meinem Landkreis haben. Schön und toll, dass unsere Busse gute Sitze haben und alles tip top ist, jedoch bringt auch der schönste Sitzbezug und die best angemaltesten Stangen nichts, wenn der verdammte Bus keine Fenster UND keine Klimaanlage hat. Wenn man schon zu blöd ist, Fenster einzubauen, die man auch öffnen kann, sollte man wenigstens eine Klimaanlage einbauen, damit man im Sommer nicht bei mehr als 35°C im Bus schmilzt. Auf dem Umweg. Neben tausend kleinen Kindern, die ihren Ranzen nicht abnehmen können. Hallelujah.


Ich kann tolerieren, dass ein Bus mal zu früh oder zu spät kommt, auch kann ich tolerieren, wenn der Busfahrer einmal stärker abbremst, oder wir im Bus gedrängt stehen müssen. Dass nicht jeder Bus topmodern ist, ist auch okay und wenn mal eine Klimaanlage kaputt ist, ist das kein Ding. Ich kann aber nicht tolerieren, dass ich für diesen Scheiß als Schüler 35€ im Monat bezahlen muss. 80 Cent sind solche Fahrten definitiv nicht wert.

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